Das „Weisert“ brachten die verwandten Frauen und Nachbarinnen der Wöchnerin ans Wochenbett, also mitgebrachte Geschenke, wo das Bringen zu einem fröhlichen Beisammensein wird. Gegenstand war meist der Weisertwecken, ein Wecken, von dem die Länge vom Gewicht des Neugeborenen abhing: pro halbes Kilogramm war er 10 cm lang, und
dazu wurde Zucker, Mehl, Eier, auch Semmeln, Kuchen, oder ein ¼ kg Bohnenkaffee und eine Flasche süßen Weins oder Met wurde geschenkt, in etlichen Gegenden schenkte man auch kleines Geschirr, Tassen oder kleine Teller.
Der Brauch ist vor allem in Oberösterreich, im Mühlviertel und im Innviertel bekannt.
Das Weisert (vermutlich vom althochdeutschen Wort „wisod“ = Geschenk, anderen Quellen zufolge vom lateinischen „visitare“ = besuchen, ist so in alter Brauch zur Geburt eines Kindes geworden, weil vor allem die Frauen das Neugeborene sehen und die gesunde Mutter besuchen wollten.
Im Mittelalter war das wîsat, wîsot, wîsoede ein freiwilliges Geschenk in Naturalien, das zu bestimmten Feiertagen an die Kirche oder den Grundherrn übergeben wurde.
Zu Ostern waren Eier üblich, zu Pfingsten und Weihnachten Käse. Später wurde daraus eine Pflichtabgabe, die auch in Geld abgegolten werden konnte.