Die Steyregger Donaubrücke: Ein Wahrzeichen innovativer Ingenieurskunst
Seit ihrer Inbetriebnahme im September 1979 verbindet die Steyregger Donaubrücke unsere Gemeinde mit der Landeshauptstadt Linz und ist seither ein unverzichtbarer Bestandteil der regionalen Infrastruktur. Als sechster Straßenübergang über die Donau in Oberösterreich erleichtert sie den Verkehr im Zuge der Bundesstraße B3 und stellt eine direkte Verbindung zu den östlich von Linz gelegenen Gebieten und dem Industriegebiet dar.
Planung und Bau
Im Auftrag des Bundesministeriums für Bauten und Technik wurde die Brücke vom Amt der Oberösterreichischen Landesregierung realisiert. Die Detailplanung und Ausführung übernahm eine Arbeitsgemeinschaft renommierter Unternehmen: Mayreder, Hamberger, Porr, VOEST-Alpine und Waagner-Biro. Nach einer Bauzeit von drei Jahren konnte die Brücke im September 1979 feierlich eröffnet werden.
Strategische Lage und Bedeutung
Die Steyregger Brücke wurde strategisch positioniert, um die Donau-Bundesstraße B3 optimal mit der Mühlkreisautobahn A7 zu verknüpfen. Sie erleichtert den Zugang zu bedeutenden Industriestandorten wie der VOEST-Alpine und der Chemie Linz und trägt so maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region bei.
Architektonische Besonderheiten
Die Brücke beeindruckt durch ihre Gesamtlänge von 453,6 Metern, unterteilt in Stützweiten von 80,6 + 80,6 + 80,6 + 161,2 + 50,6 Metern. Mit einer Gesamtbreite von 24,86 Metern bietet sie Platz für je zwei Fahrspuren pro Richtung sowie Rad- und Gehwege. Ein markantes Merkmal ist der etwa 44 Meter hohe Pylon in Form eines "A", von dem aus Schrägseile die Brücke stabilisieren.
Ursprünglich war ein Pylon in Form eines "I" mit Abspannungen im Mittelstreifen geplant. Die Entscheidung für den "A"-Pylon mit Abspannungen nach außen ermöglicht es, den Mittelstreifen für eine mögliche zukünftige Verkehrsspur freizuhalten.
Innovative Konstruktion
Die Steyregger Brücke ist eine Verbund-Schrägseilbrücke, bei der Stahl und Beton gemeinsam die Lasten tragen. Das Stahltragwerk besteht aus vier Hauptträgern und lastverteilenden Querträgern in jedem Feld. Die Fahrbahnplatte aus hochfestem Stahlbeton ist mit den Hauptträgern verdübelt und in Längsrichtung vorgespannt, um eine hohe Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.
Besonders hervorzuheben sind die 30 patentverschlossenen Schrägseile mit einem Durchmesser von jeweils 69 Millimetern. Diese Seile wurden im Werk vorgereckt und bestehen aus einem mehrlagigen Runddrahtkern mit feuerverzinkten Z-Drahtlagen. Sie garantieren die Stabilität der Brücke und wurden speziell für dieses Projekt entwickelt.
Montage und Bauverfahren
Die Montage begann am Steyregger Ufer mit zwei Montagejochen. Von dort aus wurde die Brücke im Freivorbau bis zum Linzer Widerlager errichtet. Dabei wurden zunächst die inneren Hauptträger bis zu den Pfeilern vorgebaut und die äußeren anschließend nachgezogen. Der Pylon wurde mithilfe eines Raupenkrans montiert, der über die bereits installierten Hauptträger zum Pylonpfeiler gezogen wurde.
Um den Schiffsverkehr auf der Donau nicht zu beeinträchtigen, wurde bewusst auf Hilfsgerüste im Fluss verzichtet. Die gesamte Stahlkonstruktion, bestehend aus etwa 3.000 Tonnen Stahl, wurde innerhalb von nur zehn Monaten montiert—ausschließlich aus hochwertigem VOEST-Alpine-Stahl gefertigt.
Bedeutung für Steyregg
Für uns Steyreggerinnen und Steyregger ist die Donaubrücke weit mehr als nur eine Verkehrsverbindung. Sie ist ein Symbol für den Fortschritt und die Innovationskraft unserer Gemeinde. Durch die Brücke hat sich die Anbindung an das Linzer Industriegebiet erheblich verbessert, was positive Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsplätze in unserer Region hat.
Aktuelle Entwicklungen
In den vergangenen Jahren wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt, um die Brücke den steigenden Verkehrsanforderungen anzupassen und ihre Sicherheit zu erhöhen. Unter anderem wurden die Tragstrukturen verstärkt, die Fahrbahnbeläge erneuert und moderne Korrosionsschutzmaßnahmen implementiert. Diese Arbeiten wurden erfolgreich abgeschlossen, sodass die Brücke nun wieder uneingeschränkt für den Verkehr freigegeben ist.
Fazit
Die Steyregger Donaubrücke ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und steht für die gelungene Verbindung von Funktionalität, Ästhetik und technischer Innovation.
Quellen:
-Festschrift zur Eröffnung
-Wikipedia
-https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=bse-pe-002:1980:4::17#105