Die Ausstellungsstücke


Die ausgestellten Steine sind auch als 3D-Objekte verfügbar.


1 Weinsberger Granit

 

Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergeß‘ ich nimmer!“ - ist uns allen im Ohr, das ist der Granit. Der weiße Feldspat mit ca. 60 % des Volumens bildet die großen, eckigen Bestandteile. Die glasglänzenden Körnchen mit etwa 30 % des Volumens sind Quarz, der Rest, die schwarzen, glänzenden Blättchen, ist der Dunkelglimmer oder Biotit genannt.

 

Der Weinsberger Granit gehört zu den ältesten Graniten der Böhmischen Masse in Oberösterreich. Kennzeichnend sind die großen weißen Kalifeldspäte (Mikroklin), die in Einzelfällen mehre als 10 cm Länge aufweisen. Im Längsbruch erkennt man schön die die Kristallform, meistens in Form von Doppelkristallen, sog. „Karlsbader Zwillingen“. Die glatten Spaltflächen glänzen in der Sonne. Im Kontrast zum hellen Feldspat stehen die schwarzen, blättchenförmigen Glimmer (Biotit). Der Quarz bildet als sog. „Zwickelfüller“ glasglänzende, etwas dunklere Stellen zwischen Feldspat und Glimmer.

Verwendungsbeispiele: geschnittene und geschliffen Platten als Fassadenverkleidung bzw. Grabsteine. Der letzte Steinbruch auf diese Granitart liegt im Weingraben (Naturdenkmal) bei St. Georgen an der Gusen.

 

Alter:  etwa 320 Millionen Jahre


2 Migmagranit

 

Dieser in der Umgebung von Steyregg (Pfenningberg, Hohenstein, Luftenberg) weit verbreitete Typus wurde früher oft mit dem (jüngeren) Mauthausener Granit gleichgesetzt. Er gehört aber – wie der Weinsberger Granit – zur sog. „älteren Granitgeneration“ und zeigt mit diesem oft eine enge Verzahnung, wie zum Beispiel am „Rinnenden Stein“ am Daxleitnerweg, nördlich von Steyregg.

Sein Aussehen ist relativ heterogen; von mittel- bis feinkörnig, und von dunkler, sogar dioritischer Zusammensetzung, bis zu helleren Vertretern. Oft sind größere Feldspatkörner und Schollen des Weinsberger Granites übernommen (Phänomen des „magma-mingling“, also der nicht vollständigen Durchmischung und Durchdringung zweier Magmentypen).

Im Rahmen einer Diplomarbeit von E. KRENN an der Universität Salzburg wurde er 1999 geologisch-petrographisch genau untersucht.  

 

Alter: ca. 320 Millionen Jahre


3 Altenberger Granit

 

Nördlich von Linz tritt ein Zug eines hellen, fein- bis mittelkörnigen Granit auf, der seit den Kartierungsarbeiten von Prof. Günther FRASL als Altenberger Granitb ezeichnet wird. Neben Feldspat und Quarz enthält er, im Gegensatz zu den anderen heimischen Graniten, zwei verschiedene Glimmerarten, den schwarzen Biotit und untergeordnet, den silbrig glänzenden Hellglimmer (Muskovit), auch „Katzensilber“ genannt. Die dunklen Flecken sind Anhäufungen von Biotit. Ebenfalls anders als bei den übrigen heimischen Graniten handelt es sich bei den Feldspäten um Kalifeldspat und Plagioklas.

 

Alter: ca.  310 Millionen Jahre


4 Diorit

 

Die Diorite des Mühlviertels sind fein- bis mittelkörnige graue Gesteine. Ihre gegenüber den Graniten deutlich dunklere Färbung beruht u.a. auf dem geringeren Quarzanteil. An dessen Stelle enthalten sie mehr Biotit, den dunklen Glimmer, mitunter auch dunkle Hornblenden. In der Petrographie  (Gesteinskunde) wird so ein Gestein daher als „weniger sauer“ bezeichnet. Im Mühlviertel tritt dieses Gestein eher selten auf.

Die gute Spaltbarkeit ermöglicht, ähnlich wie bei kleinkörnigen Graniten, die Verwendung als Pflasterwürfel.

  

Alter: ca. 310 Millionen Jahre


5 Migmatit mit Einschlüssen

 

Migmatit ist ein petrographischer (gesteinskundlicher) Begriff und bedeutet „Mischgestein“, d.h. diese Gesteine stehen zwischen echten Magmatiten (Schmelzflussgesteinen) und Metamorphiten (Umwandlungsgesteinen). Sie enthalten Bestandteile beider Gesteinsgruppen, da sie durch lediglich teilweise Aufschmelzung bereits vorhandener, älterer Gesteine entstanden sind, wobei i. A. die helleren, sauren Bestandteile zuerst aufgeschmolzen wurden. Daher „schwimmen“ die dunkleren Schollen des Altbestandes in einer schlierigen, helleren Grundmasse.

 

Alter: ca. 320 Millionen Jahre, die dunklen Einschlüsse sind wesentlich älter.


6 Mauthausener Granit

 

Mauthausener Granit gehört sozusagen zu den „klassischen“ Granittypen Österreichs. Große Teile des Wiener und Budapester Straßenpflasters, Pfeiler diverser Donaubrücken, Säulen und Denkmäler sind aus diesem Material.

Dieser kleinkörnige Granit gehört zur jüngeren Gruppe der Tiefengesteine in der Böhmischen Masse. Er ist weitgehend homogen aufgebaut und meist frei von „störenden“ Einschlüssen. Bei genauer Betrachtung mit freiem Auge, besonders aber unter der Lupe, sind auch hier die charakteristischen Hauptbestandteile Feldspat (porzellanweiß, mit glatten Spaltflächen), Quarz (glasig-durchscheinend) und Biotit (Dunkelglimmer, schwarze glänzende Blättchen) zu erkennen.

Die gute Spaltbarkeit ist bis heute ein wichtiges Kriterium für die Verwendung als Pflasterstein, Bordstein u.ä. Die wichtigsten Steinbrüche sind heute bei Perg (Naarntal) und im Oberen Mühlviertel (Plöcking bei Kleinzell).

 

Alter:  ca. 310 Millionen Jahre


Donaukunst

Die „Donaukunst“ ist ein besonders großer und durch die Erosion spektakulär geformter Granitstein, der sich bisher im kleinen Park vor dem Stadtsaal befand. Er wurde zentriert zwischen den Gesteinsblöcken des Steingartens positioniert. Durch die Installation einer Wasserführung wurde er als Brunnen gestaltet und seine natürlich gewachsene, interessante Form und Beschaffenheit hervorgehoben. 


7 Aplit - Gang in Granit

 

Aplite sind Ganggesteine, die überwiegend aus feinkörnigem Quarz und Feldspat zusammengesetzt sind. Dieses Gestein tritt, wie der Name schon sagt, gangförmig in anderen Gesteinen auf, sie können aber auch in größeren Stöcken (zum Beispiel bei Anitzberg in der Nähe von Hagenberg) vorkommen. Auffallend ist die helle Farbe dieser Gesteine.

 

Aplit entsteht folgendermaßen: Kühlt das Magma in der Tiefe der Erde allmählich ab, entstehen Schrumpfungsrisse. In diese dringt saures, d.h. quarzreiches Magma ein und erstarrt dort rasch. Dieses Gestein, vorwiegend aus Feldspat und Quarz zusammengesetzt, nennt sich Aplit. Die Feinkörnigkeit ist durch die rasche Abkühlung bedingt, so können sich keine größeren Kristalle bilden.

Früher wurde dieses Gestein von Hagenberg zur Herstellung weißer Pflasterwürfel für Markierungszwecke genutzt („Zebrastreifen“).

 

Alter:  ca. 310 Millionen Jahre


8 Pegmatit-Gang in Granit

 

Pegmatite sind, wie die Aplite, ebenfalls Ganggesteine. Zum Unterschied zu diesen sind sie äußerst grobkörnig, und sie zeigen leicht erkennbar die Bestandteile von Feldspat, Quarz und Glimmer. Daher werden sie auch als „Riesenkorngranite“ bezeichnet. Ihr gang- und stockförmiges Vorkommen liegt in der unmittelbaren Nachbarschaft von Graniten. Wir verstehen sie als Produkte einer granitischen Restschmelze, obwohl sie bei niedrigerer Schmelztemperatur als die Granite entstanden sind. Manchmal enthalten sie auch seltenere Mineralien, wie den schwarzen Turmalin in diesem Ausstellungsstück.

 

Alter:  ca. 310 Millionen Jahre


9 Gneis mit aplitischer Bänderung

 

Typische Gneise mit schiefriger Struktur sind im Kristall in Oberösterreichs selten. Es handelt sich um metamorphe Gesteine (Umwandlungsgesteine), die unter hohen Drucken und Temperaturen entstanden sind. Die  Zusammensetzung kann, muss aber nicht, jener des Granits entsprechen. Das Kennzeichen von Gneis als Schichtsilikatmineral ist eine geschieferte Struktur, die vor allem durch eine blättchenförmige, parallele Anordnung der Glimmer hervorgerufen wird. Sie sind im Gneis orientiert, d. h. senkrecht zur Druckrichtung, angeordnet. Die Gneise besitzen daher wie auch die meisten kristallinen Schiefer eine bevorzugte Spaltbarkeit. Sie wurden früher wie auch heute vielfach für Gartenwege und als Terrassensteine verwendet.

 

Alter: ca. 320 Millionen Jahre


Spielsteine

Auf und neben dem Gelände des Kinderspielplatzes laden Spielsteine zum Verweilen ein.